Eine Sportanlage für Kunkumso

Karim Ciirdaev war von März bis September 2023 als kulturweit-Freiwilliger in einem UNESCO-Biosphärenreservat in Ghana. Dort hat er ein Projekt ins Leben gerufen, um den Sportunterricht an den lokalen Schulen zu fördern.

Ein Sportplatz bei Sonnenaufgang Eine Gruppe Menschen jubelt mit Schubkarren und Schaufeln auf der Baustelle der Sportanlage Ein Fußballplatz mit Toren und Holzbande, daneben mehrere Schulgebäude

Ich durfte über kulturweit an einem Freiwilligendienst in Ghana teilnehmen. Mein Einsatzort war das UNESCO-Biosphärenreservat Bia, ein 306 Quadratkilometer großer Regenwald. Das Gebiet im Westen Ghanas bietet eine weitreichende und atemberaubende Vielfalt an Flora und Fauna.
Das Dorf Kunkumso –  auch als New Debiso bekannt – in dem ich gewohnt habe, liegt direkt an der nördlichen Grenze des Nationalparks. Hier leben etwa 1000 Menschen.

Der Ort, der für sechs Monate mein Zuhause sein sollte, ist wirklich beeindruckend, denn die Natur in Kunkumso ist atemberaubend.


Über die Zeit haben wir viele ghanaische Gerichte wie FuFu, Joloff, Gobe und Ampesi gegessen und ich habe gelernt, wie sie zubereitet werden. Wir wurden oft zum Essen eingeladen und durch die Gastfreundschaft vieler Menschen habe ich mich sehr willkommen und integriert gefühlt.

Die größten Aufgabengebiete während meines Einsatzes fielen in den Bereich „Community Work". Dafür sind wir häufig mit einem Geländewagen zu Camps und Gemeinden gefahren, die direkt an den Regenwald angrenzen.
Die Forstverwaltung hat hier die Aufgabe, den Menschen Wege aufzuzeigen, wie man im Einklang mit dem Biosphärenreservat nachhaltig und im Sinne des Artenschutzes wirtschaftet.
Außerdem setzt sich die Forstverwaltung gezielt für den Erhalt des angrenzenden Regenwaldes und den Artenschutz ein. Der Fokus liegt dabei auf dem Verhindern von Wilderei und illegaler Abholzung. Dazu gehen die Ranger der Wildlife Division auf teils mehrtägige Patrouillen.

In den ersten Tagen habe ich viel Fußball mit den Kids gespielt. Die Spielfläche war dabei ein steiniger und sehr unebener Platz. Die Tore bestanden aus zwei großen Steinen auf beiden Seiten. Auch wenn dies unheimlich viel Spaß gemacht hat, hat mich der Gedanke nie losgelassen, dass ich in meiner Jugend sehr privilegiert war und meiner Leidenschaft, dem Sport, immer auf gut hergerichteten Plätzen nachgehen durfte.
Das daraus entstandene Projekt lag mir deshalb sehr am Herzen. Mit Hilfe von Spendengeldern wurde für die Junior High School, Senior High School sowie die Bewohner*innen in Kunkumso eine Sportanlage gebaut. Zum einen wurde ein multifunktionaler Sportplatz auf einer zementierten Fläche erbaut. Nebenan wurde außerdem ein Fußballfeld mit einer robusten Spielfeldbande errichtet. Für den Spielbetrieb wurde für jede Sportart jeweils zwei Bälle gekauft und an die Schulleitung übergeben. Anschließend wurde die Anlage feierlich auf den Namen „Bia-Arena“ getauft. Ich bin sehr glücklich darüber, dass das Projekt durch reichlich lokale Unterstützung so toll gelungen ist.

Ich bin kulturweit mega dankbar für eine solch außergewöhnliche Erfahrung weit weg von meinem eigentlichen Zuhause.

Sie hat mich persönlich weiterentwickelt und und reifen lassen.
Das FSJ hat mein Leben auf jeden Fall langfristig bereichert: Ich habe reichlich transkulturelle Erfahrungen gesammelt und neue Perspektiven auf die Welt und das Leben entwickelt. Außerdem habe ich gelernt, selbstständig ein Projekt anzuleiten und größere Herausforderungen lösungsorientiert anzugehen.