Als Mitglied der Plattform arbeitet Annabelle an einem Nationalen Aktionsplan zur strukturellen Verankerung von nachhaltiger Entwicklung in der deutschen Bildungslandschaft mit. Im Interview berichtet sie über ihr Verständnis von Nachhaltigkeit, ihre Erfahrungen in der Gremienarbeit und Herausforderungen für mehr Teilhabe junger Menschen an der Planung von Bildungsprozessen.
Annabelle, was genau ist die Nationale Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung und welche Rolle spielst Du darin?
Die Nationale Plattform ist ein Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kommunen, Vereinen und weiteren Organisationen, die sich mit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) beschäftigen. Gegründet wurde die Plattform 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Ziel, nach dem Ende der UN-Dekade zur Bildung für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2014, BNE weiterhin aktiv zu fördern und im Rahmen des anschließenden UNESCO-Weltaktionsprogramms BNE strukturell in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern.
Neben der Plattform gibt es einzelne Fachforen zu allen Bildungsbereichen. In diesen Fachforen sitzen ebenfalls Vertreterinnen und Vertreter aus diversen Organisationen und erarbeiten Maßnahmen zur konkreten Umsetzung von BNE. Meine Aufgabe ist es, Feedback zu den bisherigen Zielen und Maßnahmen zu geben sowie am Ende den Nationalen Aktionsplan BNE zu verabschieden. Dieser soll genaue Bestimmungen und Best-Practice-Beispiele beinhalten, wie BNE bis 2019 umgesetzt und langfristig in Bildungsplänen und in allen Bildungsbereichen verankert werden kann.
Wie bist Du Teil der BNE-Plattform geworden?
Die Deutsche UNESCO-Kommission hat mich als Vertreterin einer zivilgesellschaftlichen Organisation empfohlen. Und irgendwann kam dann ein Brief vom BMBF, in dem ich gefragt wurde, ob ich Lust hätte, Teil der Nationalen Plattform zu sein. Wichtig war dabei, glaube ich, dass ich mich im Verein kulturweiter – bilden, vernetzen, engagieren mit vielen anderen Alumni des Freiwilligendienstes kulturweit schon länger aktiv für BNE einsetze und damit vielleicht etwas "frischen Wind", neue Ideen und andere Herangehensweisen mitbringe. In unserem Verein erhalten Alumni die Chance, sich als Multiplikatoren für BNE ausbilden zu lassen. Wir stehen ja mit euch von der Deutschen UNESCO-Kommission im engen Kontakt, wenn es um inhaltliche Inspiration und Vernetzung mit anderen Akteuren geht. Ich bin seit Anfang an in der BNE-Gruppe und habe mit anderen den Ausbildungsplan erstellt.