Fair reisen - Workshop zu nachhaltigem Tourismus

Unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission fand vom 16. bis 18. März 2017 das Erfahrungsaustauschtreffen Nord für Teilnehmende des Schulprogramms "denkmal aktiv" der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Georgsmarienhütten statt. Zum diesjährigen Thema "Nachhaltiger Tourismus im UNESCO-Welterbe" haben zwei Welterbe-Teamerinnen einen Schüler*innenworkshop angeboten.

Welterbeplakat erstellt im Workshop

Unter dem Motto "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" fördern die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und ihre Partner seit 2002 bundesweit schulische Projekte zu den Themen (Kulturelles) Erbe und Denkmalschutz. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist nicht nur Schirmherrin des Programmes, sondern begleitet regelmäßig Themenangebote im Welterbebereich. Anlässlich des UN-Jahres zum nachhaltigen Tourismus setzen sich Lehrende und ihre Schüler*innen 2016/17 im Rahmen des Themenfeldes "Nachhaltiger Tourismus im UNESCO-Welterbe" mit Fragen rund um natur- und denkmalverträglichen Tourismus an Welterbestätten auseinander.

Nachhaltiger Tourismus – das heißt auch "fair" reisen.

Was dies genau bedeuten kann, entdeckten Schüler*innen am Wochenende im Rahmen eines Workshops, organisiert und geleitet durch die Welterbe-Teamerinnen Verena Röll und Hanna Viehöfer-Jürgens. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmenden praktische Grundlagen nachhaltigen Reisens anhand der Aspekte "Verkehrsmittel", "Unterkunft", "Verpflegung" und "Mobilität vor Ort".

An Beispielen der UNESCO-Welterbestätten Zeche Zollverein, Klassisches Weimar, Altstadt von Quedlinburg und Fagus-Werk (Alfeld) wurden die Schüler*innen eingeladen, nicht nur verantwortungsbewusste und ressourcenschonende Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung zu entwickeln, sondern auch die Welterbestätten näher kennenzulernen. Die Vorstellung der gestalteten "Werbeplakate" machte Lust auf eine Live-Erkundung der Orte und eine intensivere Auseinandersetzung mit dem großen Themenkomplex "UNESCO-Welterbe in Deutschland".

Für Verena Röll und Hanna Viehöfer-Jürgens stellte der Workshop eine gute Gelegenheit dar, ihr Wissen aus der Welterbe-Teamer*innen-Weiterbildung anzuwenden und als Multiplikatorinnen zu wirken. Die Weiterbildung ist ein gemeinsames Angebot von kulturweit, dem Freiwilligendienst der Deutschen UNESCO-Kommission, und dem Fachbereich Welterbe. Ehemalige Freiwillige erlangen im Rahmen der etwa zweijährigen Fortbildungen umfassende Kenntnisse zu Welterbe-Thematiken und bauen ihre Fähigkeiten der kritischen Reflexion und der eigenständigen Projektarbeit aus. Im Rahmen der Weiterbildung bieten die Teilnehmenden unter anderem Workshops für unterschiedliche Zielgruppen an, darunter Schüler*innen und Studierende.

Vom Tourismus zum gelebten Erbe – Projektthema im kommenden Schuljahr steht fest

Für das Schuljahr 2017/18 schreibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erneut das Förderprogramm "denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule" aus. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist wiederum Schirmherrin und beteiligt sich mit dem Projektthema "Gelebtes Erbe", um auch im Rahmen dieser Kooperation einen Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 zu leisten. 

Ausgehend von einer deutschen Welterbestätte sollen Schüler*innen Fragen nach gemeinsamen europäischen Identitäten und Werten nachgehen und die verbindenden Aspekte von Erbe thematisieren. Anknüpfungspunkte finden sich am baulichen und archäologischen Erbe, aber auch in Landschaften und Naturphänomenen. Doch manifestieren sich die Werte des Miteinanders nicht nur in der materiellen Substanz, sondern auch in damit verbundener immaterieller, gelebter Kultur. Anhand des materiellen und immateriellen (Kultur-)Erbes können zentrale europäische Werte wie Vielfalt, Toleranz, interkultureller Dialog und Demokratie sichtbar gemacht und erlebbar werden.

Noch bis zum 14. Mai 2017 können sich interessierte Schulen bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bewerben. Mehr Informationen zu den Anforderungen und zum Bewerbungsverfahren finden Sie in folgendem Dokument.