Michael Lenz

Michael Lenz ist Projektkoordinator an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. 2009 bis 2010 war er zwölf Monate als kulturweit-Freiwilliger am Goethe-Institut in Bangkok, Thailand.

Nachdem ich in Marburg den Bachelor Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft abgeschlossen hatte, wollte ich vor allem zwei Dinge: praktische Erfahrungen sammeln und ins Ausland! Der Freiwilligendienst kulturweit, der 2009 zum ersten Mal durchgeführt wurde, war daher die ideale Gelegenheit, beides miteinander zu verknüpfen.

Viel mehr als "nur" eine Sprachschule

Aufgrund meines großen Interesses an Asien gab ich diese Region als erste Wahl in meiner Bewerbung bei kulturweit an, und tatsächlich verschlug es mich für ein Jahr an das Goethe-Institut im Herzen Bangkoks. In meiner Zeit dort lernte ich die ungemein vielfältigen Aufgaben des Instituts kennen, das eben viel mehr als "nur" eine Sprachschule ist. Als wichtige und etablierte kulturelle Institution ist das Goethe-Institut Ausrichter und Partner für verschiedenste Konzerte, Ausstellungen, internationale Filmwettbewerbe, Netzwerktreffen und festliche Veranstaltungen wie etwa die Feier zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls.

Umfangreiche Erfahrungen im Projektmanagement

Diese Erfahrungen haben mich darin bestätigt, die Konzeption, Koordination und Evaluation von Veranstaltungen und die systematische Betrachtung von Projekten zu vertiefen. Ich entschied mich nach meiner Rückkehr für den Studiengang Cultural Engineering an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Insbesondere die praktische Anwendung der Lehrinhalte sowie eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis haben mich überzeugt. Dabei habe ich das Gefühl, dass mir die Zeit in Thailand geholfen hat, offen und dennoch fokussiert an die Arbeit heran zu gehen. Zudem haben positive Erfahrungen in Bangkok mir das nötige Selbstvertrauen gegeben, selbstständig konzeptionelle Aufgaben zu meistern.

 

Michael Lenz auf einer Brücke in Bangkok Michael Lenz mit Freunden beim Zelten in Thailand

Kunst und Kultur als Motor der Stadtentwicklung

Mittlerweile habe ich das Studium abgeschlossen und arbeite als Projektkoordinator an der Otto-von-Guericke Universität in Zusammenarbeit mit der Stadt Magdeburg an einem experimentellen Städteentwicklungskonzept. Hierbei werden die Bewohnerinnen und Bewohner und lokale sowie nationale Künstlerinnen und Künstler eingeladen an der "Aktivierung" eines Viertels teilzunehmen. Durch die Konzeption und Durchführung von kulturellen Veranstaltungen, der Errichtung von Kunst im öffentlichen Raum sowie Symposien und Tagungen wird so auf mehreren Ebenen dazu angeregt, das Potential des eigenen "Lebensraums" wahrzunehmen und ihn mitzugestalten. Besonders gefallen mir die Vielfältigkeit der Aufgaben und das Gefühl, an einem innovativen und kreativen Konzept mitzuwirken.

Kunst und Kultur als persönliche Leidenschaft

In meiner Freizeit spiele ich mittlerweile in zwei Bands Gitarre und schreibe unsere Musik. Eine nicht mehr wegzudenken Leidenschaft, die Magdeburg in mir entfacht hat. Und auch das Reisefieber erwischt mich immer wieder. Nach meinen ausgedehnten Südostasientouren finde ich es im Kontrast auch sehr spannend, Europa noch einmal neu für mich zu entdecken. So kommt seit meinem kulturweit-Jahr immer wieder die Sehnsucht auf, im Ausland zu leben. Da für mich der kulturelle Austausch durch Kunst zu den schönsten Dingen gehört, die ich mir vorstellen kann, würde ich in Zukunft auch gerne wieder in einem internationalen Umfeld oder einem (Goethe-) Institut an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Praxis agieren.