2019

Goethe-Institut
PAD/ZfA

Wenn ich an Bulgarien denke, denke ich an Berge

Auf ihr liebstes Hobby - Ballett tanzen - musste Mandy während ihres Freiwilligendienstes in Sofia beim Goethe-Institut nicht verzichten. Zwölf Monate verbrachte sie in der bulgarischen Hauptstadt und lernte vor allem eins: dass es sich lohnt, sich immer wieder kleinen und großen Herausforderungen zu stellen.

Mandy vor bulgarischen Bergen Mandy vor einer Grünflläche

Bevor ich am Goethe-Institut Bulgarien angekommen bin, hatte ich wenig Vorstellungen davon, was für Aufgaben mich in der „Bildungskooperation Deutsch“ erwarten würden. Wenn ich meine Tätigkeiten jetzt in einem Wort zusammenfassen müsste, wäre es wohl das Wort „vielfältig“. Meine erste Aufgabe war es, ein Rätsel zu erstellen, das am europäischen Sprachentag an unserem Messestand gelöst werden konnte. Außerdem übernahm ich die Redaktion einer Broschüre und erstellte Beiträge für Social Media.

Neben alltäglichen Aufgaben wie Mails schreiben, Wettbewerbe ausdenken und Fotografieren, gab es auch größere Veranstaltungen: Zusammen mit einer jungen Bulgarin half ich bei der Organisation einer Bildungskonferenz und habe bei der Arbeit noch nie so viel gelacht wie in diesen Wochen.

Abendessen mit Christoph Hein

Die Sofioter Buchmesse durfte ich für Social Media begleiten und Schriftsteller*innen wie Christoph Hein und Katja Alves kennenlernen. Sowohl beim Schultheaterfest als auch bei „Jugend debattiert international“ durfte ich in die Rolle der Jury schlüpfen. Mein Hauptprojekt war eine mehrwöchige Veranstaltungsreihe, bei der ich Aufgaben von der Ideenfindung über die Partnerkommunikation bis zur Betreuung der Homepage übernahm. Ich fand es wirklich spannend, so viele Projekte von Anfang bis Ende begleiten zu können und bin froh, zwölf Monate dort gewesen zu sein und so viel praktische Erfahrungen sammeln zu können.

Abends saß ich oft auf meiner Fensterbank und beobachtete, wie die Sonne hinter ihnen unter geht.

Umringt von Bergen

Wenn ich an Bulgarien denke, denke ich an Berge. Abends saß ich oft auf meiner Fensterbank und beobachtete, wie die Sonne hinter ihnen unter geht. Man musste bloß eine halbe Stunde mit dem Bus aus der Stadt raus fahren und konnte einen schönen Tag in der Natur verbringen. Einmal war ich mit den anderen Freiwilligen im Rila-Gebirge wandern. An den sieben Seen vorbeigewandert, die Nacht in einer Berghütte verbracht und am nächsten Tag runter ins Tal zum Rila-Kloster. Es war anstrengend, aber auch wunderschön. Die Natur hat mich sehr beeindruckt. Dieses Wochenende gehört auf jeden Fall zu den schönsten Erlebnissen meines Jahres.

Folklore tanzen

Mein liebstes Hobby ist das Tanzen, deshalb wollte ich auch in Bulgarien nicht darauf verzichten. Der Institutsleiter empfahl mir ein Tanzcenter und schon bald fing ich an, jeden Sonntag zum Ballett zu gehen. Zwei Abende in der Woche besuchte ich mit den anderen Freiwilligen einen Bulgarisch-Sprachkurs. Ich mag die kyrillische Schrift und mit der Zeit klang auch die bulgarische Sprache in meinen Ohren immer schöner. Ich kaufte mir eine bulgarische Ausgabe von Pippi Langstrumpf und kann jetzt zumindest ein bisschen davon verstehen. 

Unbedingt lernen wollte ich auch bulgarische Volkstänze, Horo genannt, die in einem Halbkreis getanzt werden. Die erste Stunde brachte mich völlig zum Verzweifeln – ich verstand kein Wort und erklärt wurden die Schritte auch nicht. Nach einer Weile aber hatte ich große Freude daran! Es lohnt sich also, sich kleinen und großen Herausforderungen zu stellen.