"Was? Du willst nach Jakutsk? Was willst du denn in Sibirien? Du bist doch verrückt!"
Diese und ähnlich erstaunte Reaktionen waren das Resultat in meinem Familien- und Freundeskreis auf meine Ankündigung, dass ich die sechs Monate meines Freiwilligendiensts in Jakutsk verbringen wollte. Zugegebenermaßen war ich selbst ein wenig überrascht, als ich die E-Mail von kulturweit erhielt und nach einer kurzen Internetrecherche herausfand, dass Jakutsk als die kälteste Großstadt der Welt gilt! Dennoch änderte diese Tatsache nichts an meinem Entschluss, diese spannende Herausforderung trotzdem auf jeden Fall anzunehmen!
Das Einleben und die Arbeit in Jakutsk
Aus diesem Grund stieg ich einige Monate später in ein Flugzeug mit dem Ziel Jakutsk. Einmal dort angekommen, habe ich mich sehr schnell eingelebt und Anschluss gefunden. Dank meiner sehr netten Ansprechpartnerin vor Ort hatte ich bereits alles Nötige dafür zuvor regeln können: ein gemietetes Zimmer bei einer Familie, einen Russischsprachkurs und ein Treffen mit dem Lehrerkollegium meiner Einsatzstelle. Über die kulturweit-Partnerorganisationen, den Pädagogischen Austauschdienst und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen, war dafür das Klassische Stadtgymnasium ausgesucht worden.
Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt. Zu meinen üblichen Tätigkeiten gehörte insbesondere, dass ich der Deutschlehrerin im Unterricht assistieren konnte, mit ihr den Unterricht vorbereitete und sie falls nötig auch bei der Korrektur von Klassenarbeiten unterstützte. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit war auch die Vorbereitung der Schüler auf die erste Stufe des Deutschen Sprachdiploms. Diese Arbeit in einer kleineren Lerngruppe hat mir besonders gefallen. Bei Gelegenheit konnte ich mich auch selbst kreativ einbringen, zum Beispiel wenn es um das Einstudieren einer Nummer für das Schulfest ging.