kulturweit – Wie war das noch mal?
Ich bin angetreten als Jungspund, naiver Abiturient mit Lust die Welt zu entdecken, verloren in meinen Vorstellungen und mit dem Bedürfnis meine Zukunft auszurichten.
Was soll ich einmal werden?
Was will ich studieren?
Wo gehöre ich hin?
Fragen wie diese trieben mich um und veranlassten mich zu einem Jahr der Orientierung – einem Jahr, in dem ich mich beruflich und persönlich ausprobieren wollte, um mich zu entfalten.
Ich hatte Glück: kulturweit bot mir eine Stelle in Argentinien an und ohne wirklich genau zu wissen, wofür ich mich entscheiden würde, – sagte ich zu. Ich blickte auf ein Jahr voller Herausforderungen: wie Spanisch lernen, Deutsch auf einer Fremdsprache zu vermitteln, immer noch ein Sozialleben zu haben und zurückzukommen mit einem klarem Berufs- und Studienwunsch. Sprachlehrassistent sollte ich sein an einer Goethe-Schule. Klingt erstmal gut, aber wie sollte ich mir das genau vorstellen?
Holprig lief es an – eine Woche Fieber, welches ich meiner jugendlichen Naivität und mehreren Tagen praller Sonne zu verdanken hatte, Schwierigkeiten in der Kommunikation mit den Schüler*innen und eine sehr limitierte Auswahl an Gesprächsthemen mit den verblieben Gleichaltrigen in der argentinischen Provinz Jardín America. Ob ich hier wirklich hin gehörte?