„Warum gehst du denn in die Tschechei?“ Mit dieser Frage wurde ich regelmäßig konfrontiert, als ich verkündete, ab September ein Jahr lang ein Freiwilliges Soziales Jahr in der tschechischen Stadt Brno zu machen. Darauf hatte ich zwei Antworten - erstens: Das heißt Tschechien und zweitens: Warum nicht? Für manche mag ein Auslandsjahr in einem Nachbarland langweilig klingen, für mich hatte gerade die enge geschichtliche und kulturelle Verbundenheit zu Deutschland seinen Reiz. Denn mal ehrlich, wie viel wissen wir wirklich über Tschechien, außer, dass es gutes Bier gibt?
Die nächste Frage, die mir oft gestellt wurde war: „Und was machst du da?“ Darauf kann ich voller Stolz antworten: Jede Menge! An meiner Einsatzstelle, dem Gymnázium Křenová in Brno, gab es für mich ab der ersten Sekunde jede Menge zu tun. Ich durfte im Unterricht unterstützen, Projekte, zum Beispiel zur Bundespräsidentenwahl oder eine Schulzeitung, vorbereiten und umsetzen und bei der Vorbereitung auf Jugend debattiert und die DSDII-Prüfung helfen.
„Ist das alleine nicht schwierig?“, fragten manche auch.
Ja, es ist schwierig, in ein fremdes Land zu kommen, dessen Sprache man nicht spricht und in dem man niemanden kennt.
Es gab schwierige Situationen. Momente in denen ich Heimweh hatte oder auf Hindernisse gestoßen bin.
Von einer dieser Schwierigkeiten möchte ich auch kurz erzählen. In einer der Klassen, die ich unterstützte, war sofort klar: Deutsch ist hier unbeliebt. Nach ein paar Wochen war ich kurz davor, hinzuschmeißen.
Ich habe dennoch weitergemacht und was soll ich sagen?
Es hat sich gelohnt.
Irgendwann hat sich die Stimmung zum Positiven geändert und ich habe gemerkt, dass es sich lohnt, dranzubleiben und an den Schwierigkeiten zu arbeiten.
Und ganz alleine bin ich ja auch nicht. Ich habe in den Schüler*innen, Tschech*innen und in anderen Freiwilligen tolle Freund*innen gefunden und hoffe, dass diese Freundschaften auch in Zukunft bestehen bleiben.
„Warum lernst du Tschechisch?“, wurde ich vor allem von Tschech*innen gefragt. Erstens, weil ich muss und zweitens, weil ich will. Ich will mich mit den Menschen hier in ihrer Muttersprache verständigen, schließlich bringe ich ihnen auch meine bei.