"Was machst du nach deinem Abitur?" "Ich werde für ein halbes Jahr ein FSJ in Albanien machen." "Wo liegt das denn? Das ist nicht gerade ungefährlich dort, oder?"
So ungefähr lief es ab, als ich Freunden und Bekannten von meinem Vorhaben erzählt habe. Es gab nur wenige, die von Anfang an davon begeistert waren. Aber das ist auch kein Wunder, wenn die wenigen Artikel im Netz den Drogenproblemen in diesem Land gewidmet sind. Nur auf Reiseblogs kann man die Schönheit dieses Landes erahnen. Wunderschöne Landschaftsbilder des albanischen Gebirges und der unberührten Strände mit kristallklarem Wasser sprechen dabei für sich.
Leben in einer Großstadt
Trotz der Bedenken mancher machte ich mich im letzten Herbst auf in mein persönliches Auslandsabenteuer. In Tirana angekommen wurde ich direkt von allen herzlich aufgenommen. Was mich dort erwartete, waren aber fürs erste keine unberührten Strände. Totales Verkehrschaos, Kühe auf dem Grünstreifen der Schnellstraße und heruntergekommene Gebäude. Als Dorfkind war es für mich neu, in einer Großstadt zu leben und Tirana ist eine der ganz besonderen Art.
Anfangs war ich etwas mit der komplett fremden Sprache und von dem chaotischen Verkehr überfordert. Mit der Zeit lernte ich einige Floskeln auf "shqip" und wie man sicher über die Straße kommt. Dadurch, dass Tirana nicht wirklich wie eine Hauptstadt, sondern eher wie eine Kleinstadt wirkt, war es dann auch nicht unbedingt ein großer Anpassungsprozess.