Unzählige Schnellstraßen, die als kraftvolle Adern den Pulsschlag der Großstadt bestimmen, Shopping Malls, in denen Kaufrauschsüchtige ihre vollendete Erfüllung finden, und Menschen, die in adretten Business-Outfits mit dem Handy am Ohr zur berstenden Bushaltestelle eilen: Nicht in New York, Bangkok oder einem anderen Wespennest dieser Erde, sondern in der großen Unbekannten – Lusaka, Hauptstadt von Sambia und dem Ort meiner Einsatzstelle, der UNESCO-Nationalkommission.
Das Ringen um den Bestpreis für schnurpsige Mangos
Zwischen violett blühende Jacaranda-Bäume, allerlei Buden, die mit zuckerhaltigen Durstlöschern und dem Nationalsnack Nshima rechts und links des Weges aufwarten, und Taxifahrer, die um die Gunst ihrer entnervten Kunden buhlen, schiebt sich der Hotspot Sambias. Viele Metropolen dieser Welt haben so etwas, das Sehenswürdigkeit genannt wird. Lusaka ist hier eine Ausnahme, aber im Laufe meines Aufenthaltes haben sich viele Dinge zu kleineren und größeren Attraktionen entwickelt: Der Gang über den geschäftigen Kamwala-Markt bei der Suche nach den schönsten Chitenge-Stoffen (und der günstigsten Haarverlängerung), das Bummeln entlang der Cairo Road, auf der von Klobürsten bis zum 7er BMW alles feilgeboten wird, das Ringen um den Bestpreis für schnurpsige Mangos an den Straßenständen oder im Minibus seiner Transpiration freien Lauf zu lassen.
Auf der Arbeit: Ein bisschen von allem
Nach kurzer Nacht erwartete mich schon am ersten Tag einer der Höhepunkte im Büro, als mich eine Kollegin auf Grund meines jungenhaften Äußeren als ihren Adoptivsohn vorstellte. Neben aufschlussreichen Gesprächen über Gott und die Welt konnte ich in den Bereichen Kommunikation und Information sowie Kultur Einblicke in die Arbeit der Nationalkommission erhalten. Die kümmert sich außerdem auch in den Ressorts Bildung, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften um die Umsetzung von Projekten auf der Grundlage der UNESCO-Beschlüsse.