Portät von Isabel Kühnapfel

Die kulturweit-Freiwillige Isabel Kühnapfel engagiert sich im Schulpat*innen-Projekt für ukrainische Schüler*innen.

3 Fragen an Isabel Kühnapfel

Gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen hat kulturweit ein Pat*innen-Projekt für ukrainische Schulen ins Leben gerufen. Isabel Kühnapfel ist kulturweit-Freiwillige in der tschechischen Stadt Liberec und engagiert sich außerdem an einer Schule in Odessa. Im Interview berichtet sie von der Initiative.

Du bist aktuell kulturweit-Freiwillige an einem Gymnasium in Tschechien. Erzähl doch mal, was du dort machst.

Ich bin seit diesem März am F.X. Saldy Gymnazium in Liberec. Hier biete ich Konversationskurse an, die die Schüler*innen zusätzlich zum Deutschunterricht besuchen können. Außerdem gebe ich einzelnen Schüler*innen Förderunterricht oder Nachhilfe, assistiere den Lehrkräften der Deutsch-Abteilung und unterstütze diverse Schulprojekte. Zusätzlich gebe ich noch dem Hausmeister der Schule Deutschunterricht.

Du engagierst dich auch beim Pat*innen-Projekt für ukrainische Schulen. Wie sieht das konkret aus?

Bei dem Projekt geht es darum, ukrainische Schüler*innen und ukrainische Lehrkräfte bei den Vorbereitungen auf die Prüfungen für das Deutsche Sprachdiplom (DSD) und generell beim Deutschlernen zu unterstützen.

Seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine haben wir uns die Frage gestellt, wie wir uns auch während unseres Freiwilligendiensts für die Menschen vor Ort engagieren können. Die Idee für das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit kulturweit, den Fachberater*innen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in der Ukraine und den in Mittel- und Osteuropa eingesetzten kulturweit-Freiwilligen.

Aktuell findet ein Großteil des Unterrichts in der Ukraine online statt, deshalb assistieren wir den Lehrkräften vor allem über digitale Tools wie Zoom. Ich unterstütze dabei zusammen mit einer anderen Freiwilligen eine Schule in Odessa. Wir geben wöchentlich zusätzliche Online-Deutschstunden, in denen wir die ukrainischen Schüler*innen vor allem auf die DSD-Prüfung im Herbst vorbereiten.

Neben den Prüfungsthemen trainieren wir auch das Lese- und Hörverstehen und die Sprachkompetenz. Letzte Stunde haben wir zum Beispiel das Thema „Fast Fashion“ im Kontext von Nachhaltigkeit behandelt – das hat sehr viel Spaß gemacht.

Aus einer anderen Freiwilligeninitiative ist die internationale  Deutschsprechstunde (IDSS) entstanden. Dabei unterstützen kulturweit-Freiwillige schon länger Deutschlernende weltweit digital bei der Prüfungsvorbereitung zum Deutschen Sprachdiplom. Wie wurden ukrainische Schüler*innen dort eingebunden?

Gemeinsam mit dem kulturweit-Büro und den ZfA-Fachberater*innen in der Ukraine haben wir beschlossen, gezielt ukrainische Schüler*innen in das Projekt einzubinden. Die ZfA-Fachberater*innen haben das Angebot der IDSS an alle ukrainische DSD-Schulen weitergeleitet und wir haben die Anmeldefrist verlängert, damit wir so viele ukrainische Schüler*innen wie möglich miteinbeziehen können. Das hat super funktioniert. In einer meiner beiden IDSS-Gruppen ist so auch eine ukrainische Schülerin, die ich schon im Schulpat*innen-Projekt unterstütze.