3 Fragen an Emma Stiwitz

Freiwillige an einer Schule in Tschechien

Emma engagiert sich nach dem kulturweit-Aus durch die Corona-Pandemie in Deutschland weiter

3 Fragen an Emma zum Freiwilligendienst während Corona

Emma war von September 2019 bis März 2020 mit kulturweit in Tschechien. Von zwölf Monaten Freiwilligendienst konnte sie nur die Hälfte an ihrer Einsatzstelle in Brno (Brünn) verbringen.

Emma engagiert sich nach dem kulturweit-Aus durch die Corona-Pandemie in Deutschland weiter Emma engagiert sich nach dem kulturweit-Aus durch die Corona-Pandemie in Deutschland weiter Emma engagiert sich nach dem kulturweit-Aus durch die Corona-Pandemie in Deutschland weiter

1
Wer bist du und wo warst du mit kulturweit?

Mein Name ist Emma Stiwitz. Mit kulturweit hätte ich eigentlich zwölf Monate an meiner Einsatzstelle, einer Schule in Tschechien bleiben sollen. Wegen der Corona-Pandemie musste ich meinen Freiwilligendienst nach der Hälfte der Zeit dort leider beenden und nach Deutschland zurückkehren.

2

Wo und wie engagierst du dich in Deutschland weiter?

Ich unterstütze jetzt die Malteser in meinem Heimatort. Zwar mache ich jetzt kein Ehrenamt in Vollzeit, aber ich habe durch kulturweit die Möglichkeit, mich in Teilzeit dort zu engagieren. Es handelt sich um den Bereich der Psychosozialen Betreuung der Malteser. Hier kann ich in der Flüchtlingshilfe unterstützen. Wir haben die Menschen besucht, die aufgrund einer Infektion mit Covid-19 oder aufgrund eines Verdachtes (in den Unterkünften, in denen viele der Familien leben, ist nicht viel Platz, um Sicherheitsabstand zu halten) in leerstehenden Häusern in Quarantäne bleiben mussten. So soll auch vermieden werden, dass sich das Virus schnell in den engen Räumlichkeiten ausbreitet.

Da sich die Situation und die Bedürfnisse der Familien, aber auch allein lebenden Menschen ständig ändert, habe ich in den letzten Wochen in unterschiedlichen Bereichen unterstützt.

Zwei Wochen lang habe ich in Schutzkleidung die Kinder aus den Wohnungen geholt und mit Ihnen im Innenhof eines Quarantänehauses gespielt. Aufgrund der strengen Quarantäne-Richtlinien konnten die Kinder das Haus nur zu dieser Zeit verlassen. Das Einhalten der Sicherheitsmaßnahmen wird streng kontrolliert. Ich habe gemerkt wie viel Energie die Kinder hatten und wie viel Freude daran, an der frischen Luft zu spielen. Diese Arbeit ist wirklich befriedigend, wenn auch unheimlich anstrengend. Nachdem viele der, zum Teil sehr jungen Familien, wieder zurück in ihre Wohnungen durften, habe ich mich mit meinen Kollegen zusammen um die Einkäufe für einige Menschen gekümmert, die in Quarantäne auf diesen Dienst angewiesen waren.

Gerade ist es eher ruhig bei uns. Das ist ein gutes Zeichen für eine zurückgehende Zahl an infizierten Geflüchteten hier in Mainz. Für viele Geflüchtete ist die Einhaltung der Quarantänepflicht unter den gegebenen Umständen und durch die damit einhergehenden Maßnahmen eine sehr große Belastung.

3
Warum hast du dich dazu entschieden, dich weiterhin zu engagieren?

Weiter zu machen, war mir eigentlich von Anfang an klar.. Ich wollte schon länger ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe arbeiten. Die Situation beschäftigt mich sehr und ich will selbst aktiv werden. Schon vor meinem FSJ mit kulturweit habe ich geplant dort zu unterstützen, sobald ich die Zeit und die Möglichkeit dazu habe. Zudem kann ich gerade jetzt nur schwer damit umgehen, wie die Corona-Krise vielen Leuten zusetzt, die sozial und finanziell in einer anderen Situation sind. Ich habe Zeit und mir geht es gut, deshalb war es mir wichtig, mich irgendwo einzubringen, wo Hilfe benötigt wird.

Mich weiterhin zu engagieren, gibt mir das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun, mich einzubringen und nicht vollkommen passiv zuhause zu bleiben bis „wieder etwas geht“. Aber auch hier bei uns im Ort scheint der Bedarf an Hilfe zurückgegangen zu sein. Das sehe ich positiv.

Aktuell gibt es in unserem Zuständigkeitsbereich keine Corona-Fälle mehr und wir können wieder regulär mit unserem „Spielmobil“ zu den Flüchtlingsheimen und -unterkünften fahren und mit den Kindern spielen. Mit viel Spielzeug und ohne Ganzkörperanzug.

 

Von ihrer Zeit in Brünn erzählt Emma auf ihrem kulturweit-Blog.

mehr erfahren