3 Fragen an Alaa Mustafa

Wegen der Corona-Pandemie konnte das Incoming-Projekt von kulturweit 2020 nicht in Deutschland stattfinden. Stattdessen hospitierten Frauen aus Ägypten, Jordanien und Marokko an Bildungs- und Kultureinrichtungen in ihren Heimatländern. Alaa Mustafa unterstützte so drei Monate lang das Goethe-Institut in Kairo.

Bild von Alaa Mustafa mit Blumenstrauß in der Hand

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Alaa, weshalb wolltest du eine Hospitation in Deutschland und mit kulturweit machen?

Im Goethe-Institut zu arbeiten war schon mein Traum, als ich noch studiert habe. Mir gefällt Deutschland sehr gut und nach einem Urlaub 2019 habe ich beschlossen, mal eine längere Zeit in Deutschland zu verbringen und wenn möglich im kulturellen Bereich zu arbeiten. Die Deutsche UNESCOKommission und kulturweit haben mir mit der Hospitation die Chance dazu gegeben. Außerdem hat mich ehrenamtliches Engagement interessiert, da ich mich auch in Ägypten schon in diesem Bereich engagiert habe. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte ich die Hospitation dann nicht in Deutschland verbringen, aber zum Glück habe ich so drei Monate lang im Goethe-Institut in Kairo arbeiten können.

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Was hast du am Goethe-Institut gemacht und wie sah dein Alltag aus?

Auch wenn ich nicht nach Deutschland reisen konnte, war meine Arbeit am Goethe-Institut in Kairo eine wertvolle Erfahrung. Vom ersten bis zum letzten Tag hab ich mich wohl gefühlt. Jede Woche habe ich neue Menschen kennengelernt, neue Aufgaben und neue Projekte bekommen. Ich konnte die „Goethe-Welt“ entdecken. Ich habe am Projekt „Gewaltfreie Schule“ teilgenommen und viel über Veranstaltungsorganisation gelernt. Alle Mitarbeiter*innen waren immer sehr motivierend und haben mich unterstützt. Auch wenn ich wegen der Pandemie-Bestimmungen in Kairo nicht so oft ins Institut gehen konnte, habe ich doch von zuhause aus eine Menge tun können. Ich hatte auch die Chance, die Deutschkurse im Goethe-Institut in Hurghada zu unterstützen. Ich bin sehr dankbar für die vielen Erfahrungen, die ich während dieser Zeit machen konnte.

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Welche Chancen haben sich aus der Hospitation für dich ergeben und was sind deine Pläne für die Zukunft?

Durch die Hospitation im GoetheInstitut bin ich selbstbewusster geworden und fühle mich bereit für neue Herausforderungen in meinem Leben. Ich will das Grüne Diplom* machen, um als Deutschlehrerin beim GoetheInstitut arbeiten zu können. Ich arbeite seit vier Jahren als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache und jetzt ist die Chance auf eine Stelle beim GoetheInstitut gar nicht mehr so klein.

*Standardisierte Qualifizierung für Lehrkräfte an Goethe-Instituten im Ausland


Das Projekt „Gemeinsam freiwillig engagiert“ gibt jungen Frauen* aus Ägypten, Jordanien, Marokko, Libanon und Tunesien die Möglichkeit, sich für drei Monate in Kultur- und Bildungseinrichtungen in Deutschland zu engagieren, gefördert durch das Auswärtige Amt.

2020 haben fünf junge Frauen aus Ägypten, Jordanien und Marokko mit dem Incoming-Projekt von kulturweit in deutschen Auslandschulen und Goethe-Instituten hospitiert. Sieben weitere Frauen nahmen am digitalen Begleitprogramm teil und setzten eigene gemeinnützige Projekte in ihren Heimatländern um.