Was ist -das Mentoring-Programm?

Motivationsschreiben, Lebenslauf, Auswahlgespräch: Wer an kulturweit teilnehmen will, kommt um die Bewerbung nicht herum. Für manche ein Klacks, für andere eine Herausforderung. Damit das Bewerbungsverfahren niemandem über den Kopf wächst, bietet kulturweit zusammen mit dem Alumni Verein kulturweiter ein Mentoring-Programm an. Dabei unterstützen ehemalige Freiwillige Bewerber*innen und beraten sie bei ihren Fragen rund um den Auswahlprozess. Wie das Ganze funktioniert, verraten zwei, die es wissen müssen.

  • Das Bild zeigt Pauline Rothkegel, die auf einem Balkon oder einer erhöhten Plattform steht. Sie trägt eine karierte, flauschige Jacke in Blautönen und ein weißes T-Shirt. Pauline hat blonde Haare, die zu einem niedrigen Zopf gebunden sind, und sie lächelt leicht in die Kamera. Im Hintergrund ist eine weite Landschaft zu sehen, mit einem Industriegebiet oder einer Fabrik im Vordergrund und Bäumen sowie einem leicht bewölkten Himmel bei Sonnenuntergang im Hintergrund.
  • Das Bild zeigt Nelson Kück. Er hat kurze braune Haare und trägt ein weißes Hemd. Er hat seine Arme verschränkt und lächelt in die Kamera.
  • Kulturweiter

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Wie seid ihr im Alumni-Verein auf die Idee gekommen, ein Mentoring-Programm für kulturweit-Bewerber*innen anzubieten, Nelson?

Nelson: Ich habe 2018 selbst meinen kulturweit-Freiwilligendienst an einer Partner-Schule des Goethe-Instituts in Guadalajara, Mexiko, absolviert. Während meines Aufenthalts hatte ich das Gefühl, dass ich gerne während des Auswahlprozesses und während meines Einsatzes mehr Unterstützung gehabt hätte. Das hat bei mir den Wunsch geweckt, künftigen kulturweit-Freiwilligen eine noch bessere Vorbereitung zu ermöglichen. Deswegen bin ich 2019 dem Alumni-Verein kulturweiter beigetreten. Zwei Jahre später war es dann endlich soweit: Mit der Unterstützung von kulturweit und anderen ehemaligen Freiwilligen haben wir das Mentoring-Programm auf die Beine gestellt.

 

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Pauline, wie bist du auf das Mentoring-Angebot aufmerksam geworden und warum hast du dich dafür gemeldet? 

Pauline: Ich habe mich kurz vor Ende der Bewerbungsfrist im November 2021 Hals über Kopf in den Bewerbungsprozess gestürzt. Dabei war ich an vielen Stellen überfragt. Eine überwältigende Aufgabe: das Motivationsschreiben. Ich habe mich dann entschieden, mir beim Mentoring-Programm Rat zu holen. Zunächst wollte ich gerne mit jemandem persönlich über seine*ihre Erlebnisse mit kulturweit sprechen. Das erfahren, was nicht auf den Flyern steht, sondern wie es wirklich ist und was mich erwartet. Ich wollte feststellen, ob kulturweit das Richtige für mich ist und wie ich dieses ganze Bewerbungsverfahren angehen soll.

 

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Nelson, was ist dir in deiner Rolle als Mentor besonders wichtig?

Nelson: Mir ist es wichtig, eine vertrauensvolle Beziehung zu meinen Mentees aufzubauen. Ich möchte ihnen ein unterstützendes Umfeld bieten, in dem sie sich frei äußern und ihre Anliegen und Fragen offen teilen können. Ich lege großen Wert darauf, auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen und ihnen zur Seite zu stehen.

 

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Haben sich deine Vorstellungen und Erwartungen an den Freiwilligendienst im Laufe des Mentorings verändert, Pauline?

Pauline: Das Mentoring-Programm hat mir geholfen, eine Brücke zwischen Erwartung und Realität zu schlagen. Es hat mich ermutigt, andere Weltregionen wie Mittel- und Osteuropa in Betracht zu ziehen und mich dieser Erfahrung zu öffnen. Mein Herz hängt mittlerweile an Tschechien und ohne diesen intensiven Austausch hätte ich mich vielleicht nicht auf das Land eingelassen. Die Erwartungshaltung an mich selbst hat sich auch verändert. Man muss sich selbst in seinen Freiwilligendienst einbringen, aktiv mitarbeiten, gemeinsam gestalten und über den eigenen Tellerrand schauen.

 

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Was habt ihr aus dem Mentoring mitgenommen?

Pauline: Es ist ein Perspektivwechsel. Ich habe gelernt, meine Stärken und Schwächen besser zu reflektieren und meine eigene Rolle im Freiwilligendienst zu finden. Durch den Austausch mit Nelson habe ich wertvolle Ratschläge erhalten. Das Mentoring-Programm hat mein Reflexionsvermögen gestärkt, mir die Vorbereitung auf den Freiwilligendienst erleichtert und meine Erwartungen realistischer gemacht. Ich empfehle anderen Interessierten auf jeden Fall, das Mentoring-Programm in Anspruch zu nehmen. Es war wirklich hilfreich und kann eine Unterstützung für Menschen sein, die mit dem Gefühl kämpfen, nicht gut genug zu sein. Es gibt einem die richtigen Impulse zur richtigen Zeit.

 

Nelson: Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, junge, neugierige und engagierte Menschen beim Bewerbungsprozess zu unterstützen und meine Erfahrungen zu teilen. Es war toll, die Entwicklung meiner Mentees zu beobachten und zu sehen, wie sie an Selbstvertrauen gewonnen haben und ihre Ziele erreichen konnten. Das hat mich besonders als Mitgründer des Mentorings sehr gefreut.