Freundschaften fürsLeben knüpfen...
Jule Henschel und Sophie Petersen haben beide 2018 mit kulturweit ihren Freiwilligendienst an der UNESCO-Nationalkommission in Nairobi in Kenia, absolviert. Seit ihrer unvergesslichen Zeit im Ausland verbindet sie eine enge Freundschaft. Heute begleiten sie als Teamer*innen - oft gemeinsam - Workshops zum Thema Global Citizenship.
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Wie sieht euer Leben nach kulturweit aus? Wo wohnt ihr und wo seid ihr aktuell tätig?
Sophie: Ich lebe aktuell wieder in meiner Heimatstadt Hamburg. Dort arbeite ich bei einer digitalen Lese- und Lernplattform für Kinder, die aus bekannten Kinderbüchern oder aber zu Themen aus der Bildungsarbeit z.B. den 17 SDGs, animierte Boardstories entwickelt. Mein Wunsch, etwas “mit Sinn” zu machen, hat sich durch meine Erfahrung mit kulturweit auf jeden Fall verstärkt.
Jule: Ich lebe und studiere aktuell in Wuppertal, wo ich gerade meinen Master in Public Interest Design mache. Ab Oktober geht es für mich nochmal ins Auslandssemester nach Italien. Dass ich heute Design studiere, ist auch ein Resultat meiner Erfahrung mit kulturweit - und vieler langer Gespräche mit Sophie.
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Welcher Kontakt hat euch während eures Freiwilligendienstes besonders geprägt?
Zunächst einmal: Natürlich der Kontakt mit den Menschen vor Ort, die wir z.B. in unserer gemeinsamen Einsatzstelle, der kenianischen UNESCO-Nationalkommission in Nairobi, aber auch darüber hinaus kennenlernen durften. Mit uns zusammengearbeitet haben z.B. viele Praktikant*innen, die natürlich ungefähr so alt waren wie wir, teilweise Ähnliches studierten und offen waren, sich auch mal abseits der Arbeit zu treffen. Zusammen
gewohnt haben wir mit unseren Mitfreiwilligen Sarah und Anna-Lena, zu viert sind wir kreuz und quer durch Kenia gereist. Erinnerungen, die uns für immer bleiben werden! Und ansonsten: Natürlich der Austausch untereinander! Uns beide verbindet bis heute eine enge Freundinnenschaft, die wir nicht mehr missen möchten. Schon während unseres Freiwilligendienstes konnten wir uns gegenseitig unterstützen und begleiteten einander in den schönsten und schwierigsten Momenten. Und das tun wir nach wie vor.
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Was verbindet euch bis heute mit kulturweit?
Für uns beide war der Freiwilligendienst mit kulturweit eine sehr prägende Erfahrung: Man lernt nicht nur ein neues Land und neue Menschen kennen, sondern auch sich selbst. Ein Freiwilligendienst rückt die ganze Welt in eine neue Perspektive und man lernt, die eigene Herkunft als Privileg, aber auch als Verantwortung wahrzunehmen. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durften. Und natürlich dafür, dass wir uns dank kulturweit über den Weg gelaufen sind!
Mit kulturweit waren wir zuletzt über die Alumni-Weiterbildung zu Teamer*in für Global Citizenship verbunden. Eine tolle Möglichkeit, die Erfahrungen und den Wissensschatz aus dem eigenen Freiwilligendienst in Workshop-Formate für andere zu verpacken. Nun ist auch die Weiterbildung geschafft und wir sind gespannt, wo wir das neu erworbene Wissen anwenden können. Vielleicht trifft man uns in Zukunft auch als Workshop-Doppelpack? Unser erster gemeinsamer Wochenend-Workshop dieses Jahr war schon mal vielversprechend und hat Lust gemacht auf mehr.
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Wie engagiert ihr euch für kulturweit und warum?
Schon mal im Coworking-Space die Hilfe-Gesuche für Messen und Orga-Teams gesehen? Kann man wirklich mal machen, macht Spaß! So hat Sophie kulturweit schon bei einer Messe in Halle vertreten und zu Corona-Zeiten ein Nachbereitungsseminar online unterstützt. In den letzten zwei Jahren haben wir außerdem, zusammen mit vielen anderen coolen Leuten, die Alumni-Weiterbildung zu Teamer*innen für Global Citizenship absolviert. Hier konnten wir in Workshops noch einmal Themen vertiefen, die uns auch im Austausch miteinander immer wieder beschäftigten, so z.B. unsere verschiedenen Familiengeschichten, die sich durch unser Aufwachsen in Ost- und Westdeutschland ergeben. Im Rahmen der Weiterbildung haben wir u.a. eigene Workshops angeboten und es sehr genossen, dort mit so vielen Menschen aus dem kulturweit-Kosmos zusammenzukommen - mit
denjenigen, die gerade erst aus dem Ausland zurückgekehrt sind oder denen, deren Freiwilligendienst schon ein Weilchen her ist. Unser Anliegen war es dabei immer, Lernräume zu schaffen, wie auch wir sie dank kulturweit genießen durften: Räume, die Offenheit vermitteln, Fragen und Zweifel zulassen und Themen Platz schaffen, die sonst oft zu kurz kommen. Dort voneinander lernen zu können ist ein großes Glück und die beste Motivation.
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Was möchtet ihr jungen Menschen mitgeben, die sich für den Freiwilligendienst interessieren?
Machen! Ein Freiwilligendienst ist so viel mehr als einfach nur eine weitere Reise auf der Bucket List. Die Erfahrungen, die ihr hier sammelt - wie herausfordernd diese auch manchmal sein mögen - werden euch euer Leben lang begleiten und euch einen neuen Blick auf euch und die Welt um euch herum verschaffen. Wenn ihr also könnt, nutzt diese Chance! Und ganz nebenbei: Lernt ihr nicht nur ein neues Land und vielleicht eine neue Sprache kennen, sondern findet auch noch Freund*innen fürs Leben!