Ein unvergessliches,wertvollesErlebnis
Ein Jahr lang hat sich Jasper als Freiwilliger an einer Schule in der Mongolei eingebracht. Wie er sich über den Schulalltag hinaus engagiert hat und wie ihn die kulturweit-Zeit geprägt hat, hat er uns im Interview erzählt.
1. Du warst mit kulturweit an einer Schule in der Mongolei. Was genau hast du dort gemacht?
In der Mongolei war ich natürlich vor allem an meiner Einsatzstelle, der Goethe-Schule in Ulan Bator, tätig. Mein Arbeitsalltag dort war sehr abwechslungsreich. Der Schwerpunkt der Schule liegt auf dem Deutschunterricht, was mir viele Möglichkeiten bot, mich einzubringen. Zu meinen Hauptaufgaben gehörte vor allem die Vorbereitung der Oberstufen-Schüler*innen auf ihre Prüfungen für das Deutsche Sprachdiplom. Das benötigen die Schüler*innen, um anschließend in Deutschland studieren zu können. Meine Rolle beschränkte sich nicht nur auf die Unterstützung im klassischen Unterricht, sondern umfasste auch Nachhilfestunden und außerschulische Aktivitäten, was immer am meisten Spaß machte. So habe ich zum Beispiel viele Schüler*innen auf den Wettbewerb „Seitenweise“ der Zentrale für Auslandsschulwesen vorbereitet und eine Theater-AG geleitet. Ein Jahr zuvor, noch als Schüler, hätte ich mir niemals vorstellen können, dass ich bald selbst an einer Schule arbeiten würde. Dank der tollen Kolleg*innen und Schüler*innen und nicht zuletzt wegen der (fast) immer scheinenden Sonne in der Mongolei fühlte ich mich von Anfang an wohl. Im Rahmen meines Freiwilligenprojekts organisierte ich gemeinsam mit einer Freundin einen deutsch-mongolischen Sprachaustausch. Diese Initiative bereicherte mein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ungemein. Wir konnten nicht nur viele junge Mongol*innen für Deutschland begeistern, sondern auch selbst eine Menge über die Kultur und Sprache der Mongolei lernen.
2. Welches Erlebnis während deines kulturweit-Freiwilligendienstes war besonders eindrucksvoll?
In einem Zeitraum von einem Jahr erlebt man zweifellos eine Fülle an beeindruckenden Momenten. Ein unvergessliches Highlight war der Augenblick, als wir kulturweit-Freiwilligen in Ulan Bator die Ehre hatten, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch in der Mongolei zu treffen, um ihm von unseren Erfahrungen im Freiwilligendienst zu erzählen. Ein weiteres tolles Erlebnis war eine Expedition mit Freund*innen in das Altai-Gebirge und die Wüste Gobi. Dort erhielten wir einen spannenden Einblick in die nomadische Lebensweise, die in der Mongolei weit verbreitet ist und doch so im Kontrast zum Alltag in der Millionenstadt Ulan Bator steht. Doch das FSJ mit kulturweit an sich war schon ein unvergessliches, so wertvolles Erlebnis. In diesem faszinierenden und kontrastreichen Land, mit einer solch schönen Arbeit und begleitet von den vielen wunderbaren Menschen, die ich kennenlernen durfte – seien es Freiwillige, Kolleg*innen oder Freund*innen – erlebte ich eine Zeit, die mir für immer in Erinnerung bleiben wird.
3. Was war für dich das Wichtigste, das du während deines Aufenthalts gelernt hast? Wie hat dich kulturweit beeinflusst?
Während meines Aufenthalts in der Mongolei habe ich vor allem gelernt, wie wichtig Bildung und Austausch als Schlüssel zu Verständnis und gegenseitigem Respekt sind. Durch meine Arbeit an der Schule, mein Freiwilligenprojekt und die Zusammenarbeit mit unzähligen Menschen und anderen Organisationen habe ich erkannt, wie Bildung und internationaler Austausch Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Ländern schlagen kann. kulturweit hat mir die Möglichkeit gegeben, aktiv zur Förderung des interkulturellen Dialogs beizutragen und dabei selbst enorm zu wachsen – durch die Organisation eines eigenen, größeren Projekts, die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen und die dadurch gewachsene Anpassungsfähigkeit. Letztendlich hat mich die Zeit in der Mongolei sehr motiviert, möglicherweise auch später wieder in einem internationalen Kontext zu arbeiten und mein Engagement für den interkulturellen Austausch fortzusetzen.