Ins Auslandzu gehen war klar
Selina hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr mit kulturweit und dem Pädagogischen Austauschdienst in Tiflis in Georgien verbracht.
"Georgien? Wo genau liegt das denn? Und was spricht man da?" Das waren die typischen Fragen, die mir so gut wie jeder zu Beginn meines Freiwilligendienstes gestellt hat. Mich eingeschlossen, denn auch ich musste mich zu Beginn erst einmal informieren, als ich das Angebot für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Georgien vom Pädagogischen Austauschdienst erhielt. Um die obigen Fragen zu beantworten: Georgien liegt zwischen Russland und der Türkei und grenzt im Westen an das Schwarze Meer.
Es leben um die vier Millionen Menschen dort und die Amtssprache ist Georgisch. Ein eigenes Alphabet dazu gibt es auch. Als ich das zum ersten Mal las, hatte ich erst ein paar Bedenken, ob ich dort problemlos ein ganzes Jahr leben könnte. Nach meinem Jahr kann ich nun allerdings sagen: Es hat sich mehr als gelohnt! Aber am besten fange ich am Anfang an.
Die Chance, ein völlig neues Land kennen zu lernen, warum nicht?
Ich bin Selina, 18 Jahre alt und habe im September 2015 für ein Jahr ein Freiwilliges Soziales Jahr an der 21. Öffentlichen Schule in Tiflis, Georgien, gemacht. Wie es dazu genau kam? Für mich war klar nach der Schule und vor dem Studium ins Ausland zu gehen. Also habe ich mich im Internet informiert, was es für Möglichkeiten gibt. Neben Au-pair-Programmen, Work and Travel, etc. kam ich auf das Stichwort "Freiwilligendienst". Natürlich hatte ich schon mal was davon gehört, im Zusammenhang mit einem Auslandsaufenthalt jedoch weniger.
Als ich mir die Beschreibungen durchgelesen hatte, war ich direkt überzeugt und habe sofort nach Organisationen für solche Programme gesucht. So kam ich zu kulturweit und später, nach der Bewerbungsphase, zu meinem Stellenangebot für Georgien. Wie ich schon gesagt habe, wusste auch ich zu Beginn nicht viel über das Land und seine Kultur. Auch kannte ich niemanden, der dort schon einmal gewesen war. Doch genau das war für mich das Reizvolle. Also hab ich das Angebot angenommen.
Alle sind mir wirklich ans Herz gewachsen
Meine Einsatzstelle war die 21. Öffentliche Schule Tbilisi. Eine Sprachdiplomschule, an der Schüler von der 2. bis zur 12. Klasse Deutsch als erste Fremdsprache lernen und am Ende der Schullaufbahn die Chance auf ein DSD 2- Diplom (DSD: Deutsches Sprachdiplom) haben. Mein Aufgabenfeld bestand daraus, im Deutschunterricht mitzuhelfen und Projekte mit den Schülern und Schülerinnen zu machen: angefangen von kleinen Aktionen, wie Karnevalsfeiern oder einem Martinszug bis zu internationalen Brieffreundschaften, Buchwettbewerben und meinem kulturweit-Projekt (einer interkulturellen Wichtelaktion).
Es hat viel Spaß gemacht. Vor allem, da ich an meiner Schule sehr herzlich und freundlich empfangen wurde. Sowohl die Schüler und Schülerinnen als auch die Lehrer und Lehrerinnen sind mir wirklich ans Herz gewachsen, was den Abschied echt traurig gemacht hat. Gleichzeitig habe ich viel für mich dazulernen können: eigenständig Projekte zu planen und umzusetzen, mich mit Leuten abzusprechen und, selbst wenn es mal nicht läuft wie geplant, nicht zu verzweifeln. Diese ganzen Erfahrungen haben mir viel weitergeholfen und ich kann mich nur bedanken. Besonders bei meiner Schule, die wirklich offen für alle meine Ideen war und mir ermöglicht hat, die meisten von ihnen umzusetzen.
Die Weltanschauung verändert
Auch neben meiner Arbeit an der Schule hat mich das Freiwillige Soziale Jahr sehr geprägt. Ich habe völlig neue kulturelle Eindrücke sammeln können, die mich immer wieder begeistert haben und durch die ich viel gelernert habe. Georgien ist ein Land, das zwar relativ unbekannt ist, aber unglaublich viel zu bieten hat. Jeden Tag hat man etwas Neues erlebt und gesehen. Die Menschen habe ich als außerordentlich gastfreundliche und herzliche Menschen erlebt. Neben Georgien hatte ich außerdem die Möglichkeit, einige seiner Nachbarländer kennenzulernen, wie z.B. Armenien oder die Türkei.
Manche von diesen Ländern hätte ich ohne meinen Freiwilligendienst wahrscheinlich nie besucht, obwohl ich dadurch viel verpasst hätte. Alles in allem kann ich sagen, dass ich in diesem Freiwilligen Sozialen Jahr viel erlebt, gesehen, ausprobiert und dazugelernt habe. Sowohl an meiner Schule, als auch im Alltagsleben. Ich habe das Leben von einer ganz neuen Seite kennengelernt. So klischeehaft das auch klingen mag. Es stimmt wirklich und ich kann ein solches Programm nur weiterempfehlen. Ich habe einzigartige Erfahrungen gemacht, die meine Weltanschauung sehr verändert hab