It’s Covidoutside
Im Herbst 2020 konnten viele kulturweit-Freiwillige trotz Pandemie ins europäische Ausland aufbrechen. Lara Homes und Maya Aschenbach reisten im Oktober für ihren Natur-Freiwilligendienst im UNESCO-Geopark Chelmos-Vouraikos nach Griechenland. Sie verbrachten die Vorweihnachtszeit zwar im Lockdown, konnten aber dennoch einiges erleben. Davon berichtet Lara im Dezember 2020 in ihrem gemeinsamen kulturweit-Blog.
Obwohl draußen meist strahlender Sonnenschein über den mediterranen Bergen herrscht, fühlt es sich mittlerweile doch sehr weihnachtlich an. Die Temperaturen sind zwar nur auf circa zehn Grad gesunken, das bedeutet hier dennoch bereits Kälteeinbruch. Die weihnachtliche Stimmung ist aber vermutlich mehr dem Lockdown geschuldet, der inzwischen bis zum 14. Dezember verlängert wurde. Zwar können wir nach wie vor dank unserer Bescheinigung zur Arbeit gehen, aber wir verbringen den Großteil der Freizeit in unseren vier Wänden. Das hat natürlich auch Vorteile: Man kann alle Weihnachtslieder rauf und runter hören und sich damit ordentlich auf den Keks gehen. Wir haben uns dann aber fürs Keksebacken entschieden. Dank Lebkuchengewürz, das per Post aus Deutschland eingeflogen wurde, konnten wir loslegen. Nun haben wir Unmengen an Zimtsternen, Butterplätzchen, Linzer-Plätzchen und Lebkuchen.
Inzwischen haben wir aber auch sehr leckeres griechisches Weihnachtsgebäck kennengelernt. Die Lebkuchen und Weihnachtsmänner kann man ja bereits Anfang Oktober in Deutschland kaufen. Hier in Kalavryta ist das Weihnachtsgebäck erst im Dezember aufgetaucht. Die Ankunft des Gebäcks wurde uns von unserem Kollegen Förster George aus dem Geopark freudestrahlend verkündet und er brachte es uns prompt ins Büro mit. Nach einer ausgiebigen Kostprobe können wir vor allem das Honig-Zimtgebäck Melomakarona empfehlen. Aber wir haben die Zeit im Lockdown nicht nur zum Plätzchenbacken genutzt, sondern auch Weihnachts-Deko und einen WG-Adventskalender gebastelt, sowie an unseren Projekten für den Geopark weitergearbeitet.
Nachdem wir Geopark-Broschüren ins Deutsche übersetzt haben, hat jede von uns ein eigenes Projekt bekommen, das zu den jeweiligen Interessen passt. Ich hatte ursprünglich angegeben, dass ich mich für nachhaltigen Tourismus interessiere. Durch den Lockdown ist der Tourismus jedoch ganz zum Erliegen gekommen. Somit arbeite ich jetzt an einem Nachhaltigkeitslabel für regionale Produkte und Restaurants, die ihre Zutaten aus dem Geopark beziehen. So können wir nicht nur eine umweltfreundliche Herstellung bei den Produzenten fördern, sondern auch mit dem Siegel für die Region und ihre traditionellen Produkte wie Honig, Pasta, Feta, Oliven und Wein werben.
Das Projekt macht mir sehr viel Spaß, da ich meine eigenen Ideen einbringen kann und mit vielen unterschiedlichen Leuten in Kontakt komme. Letzte Woche hatten wir zum Beispiel ein SkypeMeeting mit Sara, die im norwegischen UNESCO-Geopark Magma arbeitet. Im Magma-Geopark gibt es ein solches Siegel schon. So konnten wir uns über Erfahrungen, Vorgehensweisen und ähnliches austauschen. Maya arbeitet an einer Datenbank, in der sie die Ergebnisse ihrer Recherche zu den historischen und kulturellen Hintergründen der Sehenswürdigkeiten im Geopark zusammenträgt. Das ist sehr interessant, da wir dadurch viele verschiedene Orte besuchen können. Außerdem haben wir ein Kooperationsprojekt mit den Freiwilligen in Sitia, einem Geopark auf Kreta, geplant. Mal sehen, was sich da noch ergibt. Jetzt müssen wir uns erstmal um unseren Griechisch-Sprachkurs kümmern und überlegen, wie wir Weihnachten verbringen wollen.