Ich habeviel gelernt
Francis Cabrel hospitierte von Februar bis Mai 2024 mit kulturweit-Incoming bei Radio Kaktus in Münster. Was er erlebt hat, erzählt er uns in seinem Erfahrungsbericht.
Hallo, ich heiße Francis Cabrel Bilak Mbane und komme aus Kamerun.
Von Ende Februar bis Mai 2024 habe ich an dem internationalen Bildungsprogramm „kulturweit-Incoming“ der Deutschen UNESCO-Kommission teilgenommen. Dieses geniale Programm ermöglicht den Teilnehmenden, ihre interkulturellen Kompetenzen und Talente in den Bereichen Kultur und Natur, Bildung und Sport sowie weiteren UNESCO-Themen weiterzuentwickeln. Ich selbst habe bei Radio Kaktus Münster hospitiert.
Ich habe mich auf das Programm mit dem Wunsch beworben, neue Kenntnisse in den Bereichen Kultur, Bildung, Pädagogik und Kommunikation zu erwerben und meine interkulturellen Kompetenzen zu erweitern.
Die pädagogische Begleitung während des Vor- und Nachbereitungsseminars hat mir sehr viel Freude bereitet. Vor allem, weil wir uns mit anderen Hospitant*innen aus Afrika über ihren Alltag und ihre Erfahrungen austauschen konnten. Außerdem haben wir in den Seminaren über Menschenrechte, zivilgesellschaftliches Engagement und Transkulturalität diskutiert.
Ich habe viel gelernt. Ich hospitierte in Münster bei „Radio Kaktus“, ein Bürger*innen-Radio, das soziale Arbeit durch Medien, Kultur, Kunst und Bildung fördert. Meine Zeit dort war toll und reich an Aktivitäten: Schulen besuchen, wie die Friedensschule und das Overberg Kolleg in Münster, ein Medienprojekt mit Kindern und Jugendlichen machen, einen Radiobeitrag schreiben und mit anderen zusammen eine Radiosendung moderieren.
Besondere Momente waren für mich die Radioproduktionen. Hier habe ich die rassismuskritischen Beiträge für das interkulturelle Magazin "Künstler-Porträt" geschrieben. Außerdem war ich in der Münsteraner Innenstadt unterwegs, um Umfragen zu den Themen Rechtsruck, Frauenbild und Stadtführung durchzuführen.
Da ich Lehrer bin und mich für Interkulturalität und Journalismus interessiere, fand ich es besonders wertvoll, Erfahrungen zu sammeln, indem ich Besucher*innen durch Museen und Workshops führte und Texte ins Deutsche übersetzte. Durch die medienpädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen habe ich neue Erkenntnisse zu Themen wie Nachhaltigkeit, Rassismuskritik, Diskriminierungsformen und Intersektionalität gewonnen.
Die Arbeit mit Radio Kaktus hat mir gezeigt, wie es möglich ist, Soziale Arbeit mit Medien bzw. Journalismus zu verbinden. Mit konstruktivem Journalismus habe ich gelernt über Lösungen zu berichten, wo Massenmedien nur über Probleme berichten.
Während des Aufenthaltes in Deutschland war die Orientierung in der Stadt eine Herausforderung für mich. Dieses Problem konnte ich allerdings durch meine soziale Kompetenz lösen, indem ich Menschen um Hilfe gebeten habe.
Deutschland ist sehr gastfreundlich und fördert ein vielfältiges und buntes Leben, da viele Familien und Menschen unterschiedlicher Herkunft hier leben. kulturweit-Incoming hat mir ermöglicht, meinen Horizont zu erweitern und das Leben aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen.