3 Fragen anAngelique Pershon

Warum der kulturweit-Freiwilligendienst auch nach dem Studium eine sehr gute Idee ist? Das haben wir Angelique gefragt, die von September 2021 bis Februar 2022 als Freiwillige beim DAAD in Bukarest eingesetzt war.

  • Angelique sitzt in einer bergigen Landschaft
  • Eine Bergspitze mit Gipfelkreuz und einigen Personen

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Warum hast du dich für einen Freiwilligendienst nach deinem Bachelorstudium entschieden?

"Nach meinem Bachelorstudium stand ich persönlich etwas im Zweifel mit meinem Studienfach. Ich hatte den Wunsch nochmal eine längere Zeit im Ausland zu leben und dort Freiwilligenarbeit zu leisten, mein Wissen über Deutschland in der Welt sowie meine Kenntnis über andere Länder und Kulturen zu intensivieren, und eine weitere Fremdsprache zu beherrschen. Das Platzangebot für Rumänien kam unerwartet, aber daher wurde ich umso mehr positiv überrascht. Mir war es wichtig, nochmal über den Tellerrand meines eigenen Studienfaches hinaus zu schauen. Außerdem wollte ich mich vollkommen auf die Skills konzentrieren können, die ich neben meinem Bachelorstudium während anderer Ehrenämter auch schon erlernt hatte und auch nochmal die Zeit zu haben, neue Fähigkeiten zu lernen, wofür ich im Studienalltag nicht immer so viel Zeit hatte. Ich hatte das erste Mal von kulturweit vor meinem Bachelorstudium und noch einmal während meiner Studienzeit gehört von zwei unterschiedlichen Freunden und war super positiv begeistert, als diese von ihren Erfahrungen berichtet haben. Zudem bin ich ein sehr abenteuerlustiger Mensch mit großer Neugier für andere Kulturen, sodass ich mir erhofft hatte mit einer Bewerbung bei kulturweit, Wünsche hinsichtlich persönlicher Entwicklung, gesellschaftlichem Engagement, das Testen des internationalen Arbeitsumfeldes, und der Reiseneugier verbinden zu können."

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Wo warst du mit kulturweit eingesetzt und was waren deine Aufgaben?

"Während kulturweit war ich am DAAD-Informationszentrum (IC) Bukarest eingesetzt. Wir waren dort ein überschaubares Team, was die Zusammenarbeit sehr familiär gemacht hat. Ich habe beispielsweise, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit betrieben und Social Media betreut. Zudem habe ich Community-Management durchgeführt im Rahmen von Beratungen zu  Studien- und Forschungsvorhaben in Deutschland oder beispielsweise umfangreiche Recherchen und Datenaufbereitungen für Partner durchgeführt. Ebenso konnte ich ein virtuelles EU-Ideenlab und viele andere Veranstaltungen mit konzipieren und durchführen. Die eigenständige Vorbereitung, Kuration und Leitung von Online-Workshops hat mir besonders Spaß bereitet. Ich hatte ebenso die Möglichkeit an DAAD-Fortbildungsangeboten teilzunehmen, bei Bewerbersprachtests mitzuwirken, selbst an zwei Rumänisch-Sprachkursen teilzunehmen, und bei der Bearbeitung von Stipendienbewerbungen und Abrechnungsunterlagen zu unterstützen.

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Was hast du aus deiner kulturweit-Zeit mitgenommen? 

"Nach der Beendigung des kulturweit-Freiwilligendienstes war ich inspiriert, weiterhin in einer international-orientierten Organisation zu arbeiten, mit Nähe zu meinem fachlichem Hintergrund. Deshalb habe ich in meinem Gap Year ein weiteres verbundenes Praktikum im Bereich Leadership & Staff Development in einer entwicklungspolitischen Organisation absolviert. Nach diesem Jahr habe ich einen Forschungsmaster im Fach Psychologie in Belgien begonnen, leiste aktuell mein Forschungspflichtpraktikum in einem Culture and Emotion Lab in der Sozial- und Kulturpsychologie und schreibe meine Masterarbeit im Bereich Leadership in der Arbeits- und Organisationspsychologie.

Dementsprechend würde ich behaupten, dass sowohl das FSJ mit kulturweit und auch das anschließende Praktikum Nachwirkungen hinsichtlich meiner beruflichen Interessen hinterlassen haben. Ich bin ebenso dankbar für all die Aktivitäten neben meiner Arbeit beim DAAD-Informationszentrum (IC) und die daraus resultierenden Freundschaften, die ich mitnehmen durfte. Zudem hat mich die Zeit zwischen meinem Bachelor und Master und insbesondere einzelne Personen, die ich während beider Erfahrungen kennenlernen durfte dazu ermutigt, freiberuflich fachliche Online-Workshops zu konzipieren, durchzuführen und allgemein mehr mit Praxisgruppen in Weiterbildungsformaten zu arbeiten. Daher war die kulturweit-Zeit für mich persönlich sehr bereichernd in vielerlei Hinsicht."

Die quantitativen Fähigkeiten, die ich im Studium erlernt habe, konnte ich nicht direkt einbringen, aber qualitative Aspekte schon. Die Arbeit dort hat in thematischer Hinsicht viele Blickwinkel geöffnet. Mein persönliches Interesse für post-kommunistische Länder und De-facto-Regime wurde geweckt und es hat ebenso einen detaillierteren Blick auf Deutschlands auswärtige Beziehungen zu anderen Ländern ermöglicht."