Der Regen schlägt gegen die Fenster des Flugzeugs. Ich versuche etwas durch die Scheiben zu erkennen. Draußen muss Kigali sein, wo ich die nächsten Monate verbringen werde, um im Rahmen des Freiwilligendienstes kulturweit bei der ruandischen UNESCO-Nationalkommission zu arbeiten. Im Flughafengebäude werde ich herzlich vom Generalsekretär der Kommission empfangen. Er erklärt mir, dass es in Ruanda ein Sprichwort gibt, nach dem es ein sehr gutes Zeichen sei, wenn es bei der Ankunft eines Gastes regnet. Das war im September 2009, dem Monat in dem die Regenzeit beginnt.
Um ehrlich zu sein hatte ich vor meiner Bewerbung bei kulturweit kein großes Wissen über die Funktionsweise der UNESCO. Von Nationalkommissionen hatte ich noch nie etwas gehört. Erst als es darum ging, bei der Bewerbung eine mögliche Einsatzstelle auszuwählen, informierte ich mich umfassend und machte dann ein Kreuz bei "UNESCO-Nationalkommissionen". Zum einen hatten mich die verschiedenen Arbeitsgebiete der UNESCO interessiert, auch aufgrund meiner Studienfächer (Kommunikationswissenschaft und Geschichte), zum anderen gefiel mir die Idee in einer Institution zu arbeiten, die einerseits mit der UNESCO als "Mutterorganisation" verbunden ist, aber doch in erster Linie eine staatliche Institution ist. Ich hoffte, dass ich auf diese Weise interessante Einblicke in beide Bereiche (UNESCO und Staat) bekommen könnte.